Was passiert mit uniper aktien bei verstaatlichung
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Zuvor hatte Uniper noch den Abschluss eines Rahmenvertrags mit der Bundesregierung vermeldet. Habeck sagte auch, Uniper müsse sich als Teil der verabredeten Strategie neu aufstellen. Für Ersatzbeschaffungen musste Uniper zwischenzeitlich tägliche Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich hinnehmen, in der Spitze waren es mehr als Millionen Euro Verlust pro Tag.
Dort mussten sich Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach und der stellvertretende Aufsichtsratschef Bernhard Günther insgesamt Aktionärsfragen stellen. Das sei bei solchen Verfahren üblich. Zudem ist Uniper an drei Atomkraftwerken in Schweden und Finnland sowie an Kohlekraftwerken in Russland beteiligt. Uniper macht hohe Verluste nach Gaslieferstopp durch Russland Bevor die geplante Kapitalerhöhung tatsächlich erfolgen kann, muss die EU-Kommission den Fall jetzt noch nach dem Beihilferecht prüfen.
Der Umsatz von Uniper betrug im vergangenen Jahr Milliarden Euro. Besonders das Kohlekraftwerk Maasvlakte gilt als attraktiv und könnte bei einem Verkauf mit bis zu einer Milliarde Euro bewertet werden, sagte ein Insider. Das Unternehmen besitzt dort ein Gas- und ein Kohlekraftwerk. Trotzdem war es nicht Bundesfinanzminister Christian Lindner, sondern Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der sich am Montag unmittelbar nach der Uniper-Entscheidung in Brüssel zu Wort meldete.
Die Aktien des finnischen Energiekonzerns beließ Analystin Deepa Venkateswaran nach Bekanntwerden der Übernahmepläne auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 15 Euro belassen. Uniper macht seit Monaten hohe Verluste Ohne die notwendigen Mittel aus den Kapitalerhöhungen sei der Fortbestand Unipers gefährdet. Der deutsche Staat wird damit neuer Mehrheitseigentümer von Uniper und hält künftig rund 99 Prozent der Anteile.
Die Hauptversammlung sollte den Weg zur Verstaatlichung der bisherigen Tochter des finnischen Versorgers Fortum ebnen. Da die Zahl der Aktien jedoch deutlich steigt und der Staat im Rahmen der Kapitalerhöhung lediglich 1,70 Euro je neuem Anteil zahlt, dürfte der eigentliche Wert jeder einzelnen Aktie nochmals deutlich einbrechen. Wir wollen diese Unternehmen eigentlich nicht haben.
Uniper hat deshalb ein Minus von insgesamt 40 Milliarden Euro verbucht, das sich ansammeln dürfte, solange Uniper weiter alte Lieferverträge mit den eigenen Kunden einhalten muss. Viele der Fragen enthielten Vorwürfe, weil Uniper sich so abhängig von Russland als Gaslieferant gemacht hat und die bisherigen Aktionäre ihre Anteile zum niedrigstmöglichen Preis von 1,70 Euro an den Staat abgeben müssen — oder künftig mit einem winzigen Minderheitsanteil leben müssen.
Tatsächlich anfallen werden bis Jahresende laut Maubach rund 14 Milliarden Euro Verlust. Die beiden Kraftwerke machen mit einer gesamten Stromerzeugungskapazität von 1,6 Gigawatt lediglich sieben Prozent der gesamten Kraftwerkskapazitäten des Konzerns aus.
Maubach hatte der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag gesagt, dass er mit Auflagen rechne. Sie sollte unter anderem einer Kapitalerhöhung von acht Milliarden Euro unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zustimmen. Darüber hinaus wurde ein Genehmigtes Kapital in Höhe von 25 Milliarden Euro ebenfalls unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre geschaffen.
Das Unternehmen spielt damit eine zentrale Rolle für die Erdgasversorgung in Deutschland. Zusammen mit den festgelegten acht Milliarden Euro könnte die Staatsrettung Unipers so bis zu 33 Milliarden Euro kosten. Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach hatte zu Beginn der Hauptversammlung bei den Aktionären um Zustimmung zur geplanten Verstaatlichung geworben.
Aktuell will Uniper die Kraftwerke allerdings nach eigener Aussage nicht verkaufen. Am Montag schloss Uniper mit dem bisherigen Hauptaktionär Fortum eine Vereinbarung, nach der der finnische Staatskonzern ein Vorkaufsrecht für das schwedische Wasserkraft- und Kernenergiegeschäft hat, falls Uniper sich davon trennen möchte. Nach Handelsblatt-Informationen könnte Brüssel im Zuge der Auflagen von Uniper verlangen, das Niederlande-Geschäft zu verkaufen.
Die Aktionäre von Uniper werden bei diesem Vorgehen also nicht per se enteignet.